Wie immer im September versammelt sich an einem Morgen ein grösseres Grüppchen mit Rucksack bestückter SCBler. Wohin die Reise geht, scheint keiner zu wissen, auch die Organisatoren wirken unsicher.
Nach ein paar zeitlich ungleich verteilten Umsteigeaktionen wird das Reiseziel klarer. Bel Ticino! Wir fahren in die Sonnenstube. Die Sonne lassen wir aber auf dieser Seite des Gotthards zurück, immerhin wird es auch im Süden nicht regnen.
In Bellinzona besichtigen wir zuerst auf eigene Faust die mittlere Burg. Danach suchen wir uns ein Aperohäppchen, bevor wir uns mit Pizza und Polenta zum ersten Mal die Bäuche vollschlagen.
Anschliessend führt uns eine gut informierte Dame durch die Stadt und zeigt uns die unterste Burg. Auf dieser Führung konnten alle ihre Geschichtskenntnisse wieder ein bisschen auffrischen.
Nach dem obligaten Gelato ging die Reise weiter zu einem kleinen Seilbähnchen. Die Hälfte der Gruppe nahm das Gepäck mit auf die Seilbahn, der Rest schwitzte zu Fuss hoch nach Curzútt. Dieses Dörfchen aus Steinhäusern war bis 1700 bewohnt und verfiel dann in Ruinen. Vor einigen Jahren wurde es in Originalbauart wieder aufgebaut, zumindest von aussen, und ist nun ein Restaurant mit Schlafmöglichkeiten.
Wir gönnten uns ein Bierchen, einen Spaziergang, einen Jass und eine Dusche, bevor uns auch zum Abendessen Tessiner Spezialitäten aufgetischt wurden. Risotto, Lughanetto, Merlot und Grappa standen auf der Karte und wurden zum grössten Teil ohne Resten genossen.
Gut ausgeschlafen bekamen wir ein sehr leckeres Frühstück aufgetischt. Da war auch nötig, schliesslich ging es jetzt auf die Wanderung. Auch wenn sich die Distanz in Grenzen hielt, brachten uns die Steigungen schon recht ins Keuchen. Schliesslich kamen wir zum Highlight, der tibetanischen Hängebrücke. Gute 120 Meter über Boden gab es Gruppenfotos, die einen entspannt, die anderen schon eher besorgt.
Für den Abstieg war ein Bus für elf Personen reserviert. Die Gruppe war aber kurzfristig auf dreizehn Teilnehmer angewachsen, ein Teil musste also zu Fuss runter. Dort gab es dann beim Winzer Pizzorin einheimischen Wein zur Degustation und Fleisch-/Käseplättchen zur Verpflegung.
Der Heimweg führte wiederum via Bellinzona, wo ein letzter Apero, Bier und Pizzahäppchen genossen wurden, bevor es durchs Loch wieder nach Hause ging. Wer noch nicht genug hatte, gönnte sich am Sonntag um sechs noch einen Schlummertrunk.
Wir freuen uns bereits auf den nächsten September, wo die SCB-Clubreise wieder ins Ungewisse starten wird.